Grüne VGF
Begrünte Haltestellen und Rasengleise
Im Februar 2021 hat die VGF an der Haltestelle „Börneplatz/Stoltzestraße“ die erste „Grüne Haltestelle“ vorgestellt. Sie wird nicht die einzige bleiben: Die Haltestelle „Hugo-Junkers-Straße Schleife“ erhält schon im Sommer (Juli/August) eine neue Wartehalle des Typs „Xenon“, deren Dach mit Sedum begrünt ist. Auch andere Tram-Haltestellen werden begrünt, wie etwa „Louisa Bahnhof“ im Juni 2021 und die Haltestelle „Neu-Isenburg Stadtgrenze“ im Juli 2021. Auch oberirdische U-Bahn-Stationen stehen auf dem Plan der VGF, wie zum Beispiel die Station „Kalbach“, die im Laufe des zweiten Halbjahrs 2021 begrünt werden soll. Bis auf die letztgenannte Station erfolgt die Begrünung im Rahmen des barrierefreien Umbaus.
Bei den genannten Vorhaben werden entweder neue oder – wie bei „Louisa Bahnhof“ – bestehende Hallen begrünt. Leider kann die VGF nicht einfach alle Wartehallen ihrer 139 Straßenbahn-Haltestellen oder 57 oberirdischen U-Bahn-Stationen begrünen, da nicht alle Dächer die schwere Pflanzendecke tragen können, die (je nach Hersteller) 60 bis 90 Kilogramm pro Quadratmeter wiegt.
Blühende
Haltestellen
Mit der Haltestelle „Börneplatz / Stoltzestraße“ fing alles an. Bei diesem Pilotprojekt wurden die Dächer der beiden Wartehallen im Rahmen einer „extensiven Dachbegrünung“ mit Sedum bepflanzt. Zu dieser Pflanzengattung gehören pflegeleichte und insektenfreundliche Pflanzen, die nicht nur schön blühen, sondern auch den verkehrsbedingten Feinstaub aus der Luft filtern. So verbessern sie die Luftqualität und kühlen die Luft bei Hitze ab. In den Unterbau der Dächer wurde ein Wasserrückhaltespeicher integriert, der dafür sorgt, dass die Pflanzen nicht aufwändig gegossen werden müssen.
Die Rückwand des Wartehäuschens auf der stadtauswärtigen Seite wurde innen und außen mit Moos und Pflanzen begrünt. Dabei kamen zwölf verschiedene Pflanzen zum Einsatz, wie etwa der Sonnenhut, Taglilien, Astern, Purpurglöckchen und Süßgräser, die sehr schön blühen und bei Bienen hoch im Kurs stehen. Die Wand wird über einen Wassertank in der Sitzbank bewässert. Während die Dachbegrünung dauerhaft bestehen bleibt, wird die Vertikalbegrünung – bei Wartehallen ein Novum – zunächst ein Jahr lang getestet. Deshalb erhalten die anderen Haltestellen diese Art der Begrünung zunächst noch nicht.
- zwischen Katharinenkreisel und der Endhaltestelle „Rebstockbad“ (Linie 17),
- zwischen der Haltestelle „Stresemannallee/Gartenstraße“ und der Mörfelder Landstraße (Linie 17),
- zwischen der Friedberger Landstraße und dem Gravensteiner-Platz (Linie 18),
- zwischen der Triftstraße und der Haltestelle „Bahnhof Niederrad” (wobei der Abschnitt der Linie 12 im Jahr 2019 mit Sedum begrünt wurde und der jüngste Abschnitt dieser Art ist),
- zwischen dem Platz der Republik und der Ludwig-Erhard-Anlage (Linien 16 und 17),
- am Hessendenkmal (Linie 12 und 18) und
- zwischen der Saalburgallee und dem Ernst-May-Platz (Linie 14).
Das sind rund 12,2 Prozent der Gesamtstrecke. Ein „Exot“ ist der im Dezember 2010 eröffnete Abschnitt über den Riedberg, da hier die U-Bahn-Linien U8 und U9 verkehren. Zusammen mit den Abstellgleisen im Betriebshof Ost ist diese Strecke vier Kilometer lang.
Das Gesamtstreckennetz Frankfurts besteht also schon zu rund 9,3 % aus Rasengleis, wobei zu den genannten 68,67 Kilometern Straßenbahnstrecke noch einmal 64,85 Kilometer U-Bahn-Strecke hinzukommen – was sicher noch ausbaufähig ist.
Mehr grüne Gleisidylle
Die VGF hat sich aber schon Gedanken darüber gemacht, wie es mit diesem Ausbau weitergehen könnte. Für eine Begrünung kommen rund 14 Kilometer Straßenbahnstrecke und etwa zehn Kilometer U-Bahn-Strecke in Frage, die jeweils zweigleisig sind. Diese Zahlen beziehen sich auf die Realisierung im Gleisoberbau, die grundsätzlich möglich ist. Begrünt werden können folgende Streckenabschnitte, die auch im Magistratsbericht B 329 vom 9. September 2019 erwähnt sind.
Im U-Bahn-Netz:
- zwischen den Stationen „Industriehof“ und „Heerstraße“ bzw. „Hausen“,
- zwischen den Stationen „Marbachweg“ und „Preungesheim“ und
- zwischen den Stationen „Johanna-Tesch-Platz“ und „Enkheim“.
Im Straßenbahnnetz:
- in der Mörfelder Landstraße zwischen Breslauer Straße und Stresemannallee,
- zwischen Stresemannallee und Louisa,
- in der Offenbacher Landstraße zwischen „Im Eichlehen“ und Haltestelle „Stadtgrenze Offenbach“,
- zwischen Bahnhof Niederrad und Kiesschneise,
- zwischen Vogelweidstraße und Blutspendedienst,
- in der Mainzer Landstraße zwischen Mönchhofstraße und Ludwig-Scriba-Straße,
- in der Saalburgallee (für 2022 geplant),
- in der Wittelsbacherallee,
- in der Hanauer Landstraße zwischen Riederhöfe und Hugo-Junkers-Schleife sowie
- im Streckenabschnitt am Mainufer in Fechenheim.
Begrünung bei Erneuerung
Bei ihrer Erneuerung der Gleisanlagen orientiert sich die VGF am bau- und sicherheitstechnischen Zustand des Gleiskörpers. Wenn ältere Gleise saniert werden sollen, prüft sie stets, ob ein Rasengleis angelegt werden kann. Aus wirtschaftlichen Gründen ist es jedoch nicht möglich, eine funktionsfähige, völlig intakte Gleisanlage zu erneuern, um aus ihr ein „grünes Band“ zu machen.
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