Innovation VGF

RFID-Technik

Erleichtert die Instandhaltung der Bahnen

Komponentenerfassung und -verfolgung

RFID (englisch radio-frequency identification, „Identifizierung mit Hilfe elektromagnetischer Wellen“) bezeichnet eine Technologie für Sender-Empfänger-Systeme zum automatischen und berührungslosen Identifizieren und Lokalisieren von Objekten und Lebewesen mit Radiowellen (Wikipedia).

Testaufbau des RFID-Portals (Umfahrung der Stadtbahn-Zentralwerkstatt (StZw))

In der Stadtbahn-Zentralwerkstatt (StZw) wird fleißig geklebt: Alle BOStrab-relevanten (also in der Straßenbahn-Bau- und -Betriebsordnung fristengebundenen) Komponenten eines Fahrzeugs werden mit einem „Tag“ ausgerüstet. Mithilfe eines solchen Etiketts werden die Bauteile – wie zum Beispiel Wagenkästen, Drehgestelle, Achsen, Bremsen, Klimaanlagen, und Stromrichter – automatisch dem Fahrzeug zugeordnet, in dem sie verbaut sind. Das erspart das zeitaufwändige Abschreiben von Seriennummern mit anschließender Übertragung in das Instandhaltungs- und Planungssystem (IPS) zedas. Außerdem wird dadurch die Komponentenverfolgung für Schwachstellenanalysen optimiert und die Wahrung von Garantieansprüchen gegenüber externen Lieferanten verbessert.

Testaufbau des RFID-Portals (Umfahrung StZw)

Die jeweilige Seriennummer wird zusammen mit Datum, Uhrzeit und Kilometerstand an das elektronische Anlagenmanagementsystem übertragen. Diese Datenübertragung findet an RFI-Portalen statt, die künftig an mehreren VGF-Standorten stehen werden. Das erste RFID-Portal, das aus zwei Masten mit Antennen sowie weiteren Antennen direkt im Gleisbett besteht, ist im Depot in Gutleut in Betrieb. Weitere folgen in der Stadtbahn-Zentralwerkstatt, im Betriebshof Ost und anschließend im Betriebshof Heddernheim. Um Lesefehler und damit die Übertragung falscher Daten auszuschließen, wird eine Übertragungslogik festgelegt: Alle erfassten Daten der RFID-Tags müssen in drei aufeinanderfolgenden Auslesungen übereinstimmen, bevor sie an das IPS-System zedas übertragen werden. Eine Auslesung der RFID-Tags ist bis zu einer Überfahrgeschwindigkeit
von 60 km/h möglich.

Derzeit sind etwa 5 % der Komponenten in unseren S- und U5-Wagen mit Tags versehen. Bis zum Sommer 2025 soll die neue Technik unter realen Bedingungen geprüft werden, um anschließend in einer umfangreichen Testbetriebsphase zu starten.

Eine Ausweitung der Technik auf weitere Bereiche und Fahrzeugteile ist angedacht.

Anordnung der Antennen in den Masten und im Gleisbett

Aufbau des RFID-Portals (grafische Darstellung zur Gleismitte)
Draufsicht des RFID-Portals (grafische Darstellung im Gleisbett)