Innovation VGF

FAST

Mehr Sicherheit im Straßenbahn-Verkehr

Weltweit erste Tram-Flotte
mit Fahrerassistent-Systemen

Beim Kauf eines Neuwagens wundert sich heute niemand mehr über ein Fahrerassistenzsystem oder eine Einparkhilfe. Im öffentlichen Verkehr war die Einführung eines Fahrerassistenzsystems (FAST) dagegen eine Revolution, als die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main 2017 als weltweit erstes Unternehmen ihre Straßenbahnen serienmäßig mit der neuen Sicherheitstechnologie ausgestattet hat.

Die VGF hat das Projekt FAST aufgelegt, weil es in der Vergangenheit eine unverhältnismäßig hohe Zahl von (leichten bis schweren) Unfällen mit Straßenbahnen gegeben hatte, die zu Standzeiten in Werkstätten und hohen Reparaturkosten führten.

Heute hat die VGF zwei solcher Systeme im Einsatz. Das eine wurde gemeinsam mit Alstom, dem Hersteller der „S“-Wagen, entwickelt und eingebaut. Kameras in den Windschutzscheiben überwachen den vor der Bahn liegenden Streckenabschnitt.

Aus den Daten kann das Vorhandensein von Objekten abgeleitet werden, deren Bewegung mit Hilfe des Kamerasystems verfolgt wird. Sind die Fahrzeug- und Objektgeschwindigkeiten hinreichend genau bekannt, wird ihre relative Geschwindigkeit zueinander bestimmt. Anhand dessen lässt sich bestimmen, ob sich Straßenbahn und Objekt (wie z. B. ein PKW, eine vorausfahrende Bahn oder ein Mensch) einander annähern und die Gefahr eines Zusammenstoßes besteht. Ist dies der Fall, wird der Fahrer oder die Fahrerin durch ein Signal gewarnt.

In diesem Fall warnt
ein Signal den Fahrer.

Das zweite System, das in „R“-Wagen der zweiten Serie eingebaut ist, wurde gemeinsam mit der Firma Bosch entwickelt. Es beruht auf einem Kollisionswarnsystem mit Radar- und Videosensor. Während eine Kamera den Schienenverlauf erfasst, registriert das Radargerät andere Bahnen auf der Strecke sowie Lage und Geschwindigkeit von PKWs, LKWs, Bussen, Fahrrädern, anderen Fahrzeugen und Fußgängern im Umfeld.

Neben beweglichen Hindernissen erkennt das Radarsystem aber auch feststehende Objekte wie zum Beispiel Prellböcke. Eine leistungsfähige Software interpretiert die Sensorinformationen zusammen mit weiteren Daten wie etwa der Geschwindigkeit der Bahn. Auch hier wird der Fahrer oder die Fahrerin durch ein akustisches Signal gewarnt.

Bei beiden Systemen hat er oder sie zwei Sekunden Zeit, das Warnsignal zu bestätigen und zu bremsen. Tut er/sie das nicht, leiten die Systeme eine Zwangsbremsung ein.

Inzwischen sind alle 74 Bahnen des Typs „S“ und zwölf Bahnen des älteren Typs „R“ mit FAST ausgestattet. Acht weitere „R“-Wagen werden in nächster Zeit nachgerüstet.