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Innovation VGF

GÜTERTRAM

Päckchen kommen auf der Schiene

Klimawandel und Mobilitätswende – zwei der wichtigsten Fragen unserer Zeit wurden durch die Corona Pandemie und ihre Auswirkungen in den Hintergrund gedrängt. Sie bleiben aber insbesondere in belasteten Innenstädten wie Frankfurt wichtige Handlungsfelder für kommunale Politik, Wirtschaft und Verkehrsdienstleister. Weniger motorisierter Verkehr in der Innenstadt und gleichzeitige Steigerung der Lebensqualität – das waren bereits 2018 die Überlegungen der VGF.

Gemeinsam mit der Frankfurt University of Applied Sciences und weiteren Partnern haben wir das Forschungsprojekt „Last Mile Tram“ durchgeführt. Kernfrage: Wie kann die Infrastruktur der VGF – immerhin 68,67 km Betriebsstreckenlänge mit 139 Haltestellen – für Logistikverkehre genutzt werden? 

  • Forschungsprojekt untersuchte (wissenschaftlich) das Konzept einer Güterstraßenbahn in Frankfurt am Main
  • Projektpartner: Research Lab for Urban Transport, Hermes Germany, Klimabündnis Frankfurt, Verkehrsgesellschaft Frankfurt
  • Standortanalyse zeigte welche Stationen zur Be- und Entladung geeignet sind
  • Pilotversuch zeigte die technische Machbarkeit des Konzepts
  • Berechnung Kosten/Paket und Emissionen/Paket wurde durchgeführt

 

Klimawandel, Mobilitätswende, Lebensqualität – das Projekt „Gütertram“ bietet konkrete Lösungen. Weniger CO²-Ausstoß, weniger Lieferverkehr in der Innenstadt, mehr Lebensqualität! Das Projekt Gütertram ist ein konkreter Beitrag der VGF zu den drängenden Fragen unserer Zeit.

In den Jahren 2021 und 2022 haben wir diese Idee weiterentwickelt und konkrete Testversuche umgesetzt wie die „letzte Meile“ nachhaltig und sauber gelingen kann.

Die letzten Meter sollen unter anderem nach der Übergabe von der Gütertram an die Mikro-Hubs mit (elektrischen) Lastenfahrrädern überwunden werden.

Die Idee:

Die „Gütertram“ übernimmt einen Teil der Logistikkette und übergibt für die letzten Meter an (elektrische) Lastenfahrräder oder liefert direkt an Packstationen oder Mikro-Hubs.

Die KEP-Dienstleister übergeben standardisierte Container oder Taschen an Haltepunkten in Randbezirken (z.B. Hugo-Junkers Schleife, Stadion) der Stadt Frankfurt oder auf Liegenschaften der VGF (z.B. ZWI, Depot Gutleut oder Ost). Die Bahn fährt nachrangig zum Personenverkehr zu innenstadtnahen Haltepunkten (z.B. Zoo-Schleife, Messe-Schleife, Lokalbahnhof) an denen eine längere Haltezeit (ca. 15-30 min) den Personenverkehr nicht stört. Dort werden die standardisierten Container oder Taschen auf Lastenräder umgeladen und ausgeliefert.

Aktueller Stand:

Vier Handlungsfelder werden parallel bearbeitet.

1.) Rechtliche Fragen
Die Gütertram darf Sicherheit und Leistungsfähigkeit des Personenverkehrs nicht beeinträchtigen. Zudem sind vergaberechtliche, beihilferechtliche und steuerrechtliche Fragen zu klären.  

2.) Technische Fragen
Wie müssen vorhandene Bahnen umgebaut werden, um bestmöglich ausgelastet zu werden? Wie erreichen wir (in Abstimmung mit dem Radlogistikverband?) standardisierte Container, die sowohl in die Bahnen wie auch auf Lastenräder passen?

3.) Finanzielle Fragen
Investitionskosten für den Umbau von vorhandenen Bahnen und zusätzliches Personal müssen gestemmt werden. Bei Implementierung als Regelbetrieb muss die Infrastruktur ausgebaut und angepasst werden. 

4.) externe Abstimmungen
Neben der engen Abstimmung mit der übergeordneten politischen Ebene (Dezernat Mobilität und Gesundheit der Stadt Frankfurt) findet ein Abstimmungsprozess mit dem Land Hessen statt. Die Gütertram ist „Pilotprojekt“ im Logistikkonzept der Stadt Frankfurt. Austausch und Abstimmungen erfolgen u.a. mit Hermes Logistik, Radlogistikverband (RLVD), Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) und weiteren (potentiellen) Partnern.

Interne Testläufe

  • Warenverkehr zwischen den Werkstätten und Betriebshöfen der VGF über Schiene abwickeln
  • Rahmenbedingungen des internen Gütertransportes testen, bewerten und weitere Schritte definieren
  • Diverse Testtage unter „echten Bedingungen“
  • Transportmittel (Gitterboxen) mit tagesaktuellen Lagermaterialien und Fahrzeugkomponenten befüllt 

Koalitionsvertrag Stadt Frankfurt

„Wir streben die komplette Vermeidung von Fossil betriebenen Fahrzeugen auf der „letzten Meile“ der Güter- und Warenverteilung an.“

„Wir entwickeln und erproben gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft Konzepte für eine Verteilstellen-Infrastruktur, die eine umweltfreundliche Güterverteilung ermöglicht und von Haus zu Haus fahrende LKWs ersetzt. Dazu gehört insbesondere der Pilotversuch Gütertram.“

Ein neues Frankfurt gestalten, Koalitionsvertrag 2021 - 2026, Logos der Frankfurter Bündnis 90/Die Grünen, SPD, FDP und Volt.

Logistikkonzept Stadt Frankfurt

„Für die Stadt Frankfurt am Main bietet sich der Einsatz einer Güterstraßenbahn an, die auf den Erfahrungen des bereits durchgeführten VGF-Pilotprojektes „Last-Mile-Tram“ aus dem Jahr 2019 aufbaut.“ (Maßnahmen zum Logistikkonzept M5, Seite17)

„Im Rahmen des Konzepts der Güterstraßenbahn kann die VGF als „Carrier“ agieren, d.h. Spediteure und Paketdienstleister können Laderaum in den Transportgefäßen buchen. Die VGF plant Strecken und Transporte bzw. den Transportfahrplan der Bahn.“ (Maßnahmen zum Logistikkonzept M5, Seite17).

Weitere Informationen zum „Logistikkonzept Frankfurt“ finden Sie hier.

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